Betrug im Internet hat viele Gesichter: E-Mails mit der Aussicht auf angebliche Millionengewinne, Fake-Onlineshops, gefälschte Websites. Meistens versuchen die Betrüger an persönliche Daten wie Passwörter oder Pins zu kommen, um ihre ahnungslosen Opfer auszunehmen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie sich vor Betrug im Internet schützen können.
Laut dem Branchenverband BITKOM ist bereits jeder zweite deutsche Internetnutzer Opfer von Internetkriminalität geworden – innerhalb eines Jahres. Die Vergehen reichen von Angriffen mit Schadsoftware über Betrug bis zum Identitätsdiebstahl. Anzeige erstattet nur jeder sechste Betroffene.
Damit Sie nicht auf typische Betrugsmaschen hereinfallen, beleuchten wir hier die unterschiedlichen Betrugsarten.
Häufig findet der Onlinebetrug über E-Mail, SMS, Messenger oder über die sozialen Netzwerke statt.
Cyber-Kriminelle fordern Sie dazu auf…
Das englische Wort „Spam“ (auch: „Junk“) bedeutet auf Deutsch: „Müll“. Damit ist Werbung gemeint, die ungefragt in Ihr virtuelles Postfach flattert. Wenn Sie eine E-Mail-Adresse haben, bleiben Sie von Werbelawinen nicht verschont.
Diese Nachrichten werden ungefragt per E-Mail in großer Anzahl verschickt. Auch Werbebeiträge in Newsgroups sowie Kettenbriefe fallen unter Spam.
Laut einer Befragung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durch die Allianz für Cyber-Sicherheit sind Spam-Mails der hauptsächliche Grund für die Infizierung von Computern durch Schadprogramme: Dreiviertel der von Ransomware betroffenen Unternehmen sind auf schadhafte Mail-Anhänge hereingefallen.
Zum Schutz vor Schadprogrammen gibt es kostenlose und kostenpflichtige Software: Eine gute Antivirensoftware entfernt Schädlinge aller Art. Außerdem ist es wichtig, dass Sie das Betriebssystem Ihres Rechners und die verwendete Software regelmäßig aktualisieren. Auf diese Weise vermeiden Sie Sicherheitslücken, da Hersteller-Updates automatisch mit übernommen werden.
Gegen Spam hilft ein Spamfilter. Dieser filtert die eingehenden E-Mails vor. Zumindest die offensichtlichen Spam-Nachrichten landen direkt in Ihrem virtuellen Papierkorb.
Allerdings reicht das allein nicht aus.
Prüfen Sie die verbleibende Mail nach 3 Kriterien:
Mit diesen drei Schritten schalten Sie bereits etliche Risiken aus.
Bei Betreffzeilen mit „Rechnung“, „Ihre Mahnung“ oder „Wichtige Information zu Ihrem Konto“ ist Vorsicht angebracht. Es könnte sich um Spam, vielleicht sogar um eine Phishing-Mail handeln. Passen Absender, Betreff und Anhang nicht zusammen? Dann ist es sicherer, die Mail ungeöffnet zu löschen.
Phishing-Mails kopieren das Design und die Nutzeroberflächen von bekannten Institutionen wie Banken. Das Ergebnis sieht meistens täuschend echt aus.
Generell gilt: Kein seriöses Unternehmen fragt Sie per E-Mail (oder Telefon) nach streng vertraulichen, persönlichen Daten wie Passwörtern, PIN und TAN.
Wer ist der Absender? Im Header beziehungsweise in der Kopfzeile der E-Mail können Sie sich die komplette E-Mail-Adresse zeigen lassen. Ist es eine bekannte Adresse? Oder stecken Fehler darin? Buchstaben- und Zahlendreher oder vergessene Buchstaben sollten Sie hellhörig werden lassen.
Ist die E-Mail persönlich an Sie adressiert? Steht dort „Liebe Frau Meier“ oder nur „Lieber Kunde“? Unpersönlich gehaltene Anreden sind ein Signal für massenhaft versendete Mails. Dahinter kann ein Phishing-Versuch stecken.
Wird in der E-Mail Druck auf Sie ausgeübt? Drängt die Zeit, etwas Bestimmtes zu tun? Finden sich darin Drohungen wie: „Wenn Sie Ihr Passwort nicht sofort bestätigen, wird Ihr Account unwiderruflich gelöscht“ oder ähnliches? Dann ist das Risiko groß, dass Betrüger versuchen, Ihre Daten auszuspionieren. Damit versuchen sie, ihre Opfer zu unüberlegten Reaktionen zu verführen.
Beim Fahren mit der Maus über den Link, erscheint in der Regel die Zieladresse. Ist diese korrekt? Oder liest sie sich unseriös? Wenn Sie sich unsicher sind, rufen Sie einfach das entsprechende Unternehmen an und fragen Sie nach, ob die Mail tatsächlich von dort kommt.
Rechtschreibfehler, eigenwillige Grammatik, Ausdrucksprobleme und Tippfehler sind meistens ein Zeichen dafür, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Renommierte Unternehmen legen Wert auf eine korrekte Kommunikation mit ihren Kunden. Wimmelt ein Anschreiben vor Fehlern oder fehlen die Umlaute? Statt „ä“, „ö“ und „ü“ stehen dort „a“, „o“ und „u“ oder „ae“, „oe“ und „ue“? Dann könnte es sich um Phishing handeln.
Allerdings werden die Betrüger immer besser. Auch hervorragend formulierte, fehlerfreie Texte können Spam-Mails sein.
Online Betrug ist keine Seltenheit. Meistens kommen betrügerische Nachrichten per E-Mail. Aber Internetkriminelle nutzen auch Instant Messaging-Dienste, SMS und Soziale Medien. Schützen können Sie sich durch eine gute Antivirensoftware und einen Spam-Filter. Das allein reicht nicht. Wenn Sie sich die typischen Betrugsmaschen vor Augen führen, fällt es Ihnen leichter, Betrugsversuche zu erkennen.
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